Aufsatz in Zeitschrift

Kleine und mittlere Unternehmen, staatliche Rahmenbedingungen und Schaffung
zusätzlicher Jobs

Wolfgang Gerstenberger, Carola Boede
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2000

in: ifo Schnelldienst, 2000, 53, Nr. 31, 23-29

Die Bedeutung der kleinen und mittleren Unternehmen für Wachstum und Beschäftigung wird durch zahlreiche Studien belegt. Auch in Deutschland und in den anderen Ländern der Europäischen Gemeinschaft haben die Kleinunternehmen die Zahl der Beschäftigten deutlich ausgeweitet. Der Beschäftigungsabbau bei den größeren Unternehmen wurde hierdurch überkompensiert. In der Gruppe der Unternehmen mit ein bis neun Beschäftigten fanden in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre 2,9 Mill. mehr Beschäftigte einen Arbeitsplatz als in der ersten Hälfte. Insbesondere in den niedrigen Beschäftigtengrößenklassen fällt das Wachstum der Beschäftigung in den Ländern tendenziell niedriger aus, die den Gründungen höhere administrative Lasten aufbürden. Im europäischen Vergleich mutet Deutschland Neugründern besonders hohe administrative Barrieren zu. Deutsche KMU haben es außerdem mit einem der weniger transparenten Regulierungssysteme in Europa zu tun. Angesichts des Zusammenhangs zwischen der Ausgestaltung des staatlichen Rahmens an Regulierungen und Verwaltungsvorschriften und der Beschäftigungsdynamik der kleinen Unternehmen sollte deshalb über Möglichkeiten zur Verbesserung des unternehmerischen Umfelds durch eine Umgestaltung des staatlichen Rahmens nachgedacht werden.

Schlagwörter: Klein- und Mittelunternehmen, Arbeitsplatz, Regulierung, OECD-Staaten
JEL Klassifikation: E240,O570